Die Verlagsgruppe Weltbild ist offiziell insolvent. Am Freitag wurde beim Amtsgericht Augsburg die Insolvenz beantragt. Grund sei der starke Umsatzverlust im zweiten Halbjahr 2013. Nicht von der Insolvenz betroffen sind bücher.de, die Gesellschaften in Österreich und der Schweiz sowie die rund 300 Filialen. Diese sollen in der gemeinsamen Tochterfirma mit dem Münchner Buchhändler Hugendubel fortgeführt werden. Eigentümer von Weltbild sind u.a. zwölf katholische Bistümer, die das Unternehmen nicht mehr finanzieren möchten. Die Verlagsgruppe beschäftigt mehr als 6.000 Mitarbeier. Bereits im letzten Jahr kursierten Gerüchte über eine mögliche Insolvenz. Außerdem lagen die Bistümer über die Ausrichtung des Medien- und Versandunternehmens im Streit – sei es über die vorgeworfene mangelnde „katholische Ausrichtung“, den angeblichen Vertrieb von „pornografischer Literatur“ oder dessen Aufstieg zum zweitgrößten deutschen Online-Buchhändler. Welche Auswirkungen die Insolvenz auf das gemeinsam mit Hugendubel, Thalia und Club Bertelsmann betriebene Tolino-Projekt hat, ist i.M. nicht absehbar. Tolino fordert auf dem E-Reader-Markt Amazon heraus. Der Geschäftsbetrieb von Weltbild soll zunächst fortgeführt werden.