Offenbar sind bestimmte Produkte bei Amazon nicht mehr vorbestellbar. Im Streit um E-Book-Konditionen zwischen Amazon und der Verlagsgruppe Hachette hat der Internetriese die Gangart verschärft und die Vorbestell-Funktion für viele Bücher des US-Verlages gestrichen. Angekündigte Top-Titel wie z.B. von J.K. Rowlings können nicht mehr vorbestellt werden. In Deutschland sind vom aktuellen Vorgehen Amazons Verlage aus der Bonnier-Gruppe betroffen. Obwohl deren Titel vorrätig sind, werden sie mit langen Lieferfristen verkauft. Streitpunkt ist die Höhe der Rabatte, die Amazon von den Verlagen fordert.
Letztendlich geht es bei der aktuellen Diskussion jedoch nicht nur um die Höhe der Rabatte. Augenfällig ist, wie der Online-Riese seine Marktmacht ausspielt und mit Sanktionen Händler bzw. Lieferanten zu erpressen versucht. Bereits 2012 wurde Amazon vorgeworfen, durch seine Praktiken andere Anbieter aus dem Geschäft zu drängen. 2013 wuchs Amazon in Deutschland um 21 Prozent und nahm damit dem gesamten Non-Food-Einzelhandel in nur einem Jahr mehr als ein Prozent Marktanteil ab, berichtet die Wirtschaftswoche in einem überaus interessanten Kommentar zum Vorgehen Amazons, in dem auch „die Tatenlosigkeit der deutschen Handelsverbände und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels“ kritisiert wird.