Einen Shitstorm vermieden bzw. abgemildert hat aktuell die Augsburger Allgemeine Zeitung. Zum WM-Spiel Niederlande – Mexiko twitterte das Blatt das Bild eines etwas dickeren Jungen und titelte als Bildunterschrift: „Falls jemand einen Ball vermisst“. Der vorgebliche Witz wurde zum Auslöser eines Shitstorms. Die Augsburger Allgemeine reagierte umgehend, entschuldigte sich für die Veröffentlichung und löschte den entsprechenden Tweet nebst Facebook-Eintrag („Können unsere letzte Meldung hier nicht mehr einfangen. War grenzwertig. Ja, wahrscheinlich über der Grenze des guten Geschmacks gelegen. Fehler erkannt. Gebannt werden kann er nicht mehr. Trotzdem: Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung)“. In einem Blog-Beitrag dann beschreibt der Leiter der Online-Redaktion, was alles geschah. Durch den offenen Umgang mit dem verunglückten Posting und seiner Ursache gelang es, dem Shitstorm den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Hier wurde eine der Grundregeln für Social-Media-Kommunikation mit Erfolg beachtet: Sofort auf die Äußerungen der Community reagieren, sich (bei Fehlern) entschuldigen und den Fehler zugeben. Die unpassenden Inhalte wurden entfernt und das eigene Vorgehen transparent und öffentlich gemacht. Dem Social-Media-Nutzer vermittelt die Reaktion somit, dass er Ernst genommen und dass auf sein Anliegen eingegangen wird. Kundenbindung auch in Krisenzeiten.