Die Buchpreisbindung für E-Books gilt zukünftig auch in Österreich. Der österreichische Kulturausschuss beschloss letzte Woche die Ausdehnung der Buchpreisbindung sowohl auf E-Books wie auch den grenzüberschreitenden Online-Handel. Das entsprechende Gesetz soll kommende Woche vom Nationalrat beschlossen werden und vor Weihnachten in Kraft treten. Österreich zieht damit mit Deutschland und Frankreich gleich, wo die Buchpreisbindung auch für E-Books bereits Bestand hat.
Hintergrund der Entscheidung dürfte der seit langem schwelenden Kulturstreit sein, in dem sich u.a. europäische Kulturschaffende gegen die Vereinnahmung durch den US-Markt bei Kulturgütern wehren. Erst kürzlich stellten sich über 900 Autoren gegen Amazon. Dem Internetriesen wird neben anderem vorgeworfen, durch manipulierte Empfehlungslisten, der verzögerten Auslieferung von Büchern bestimmter Verlage und der Forderung nach höheren Rabatten die Buchpreisbindung zu Fall bringen zu wollen. Die „Wirtschaftswoche“ spricht sogar von einem Versuch der Monopolbildung seitens Amazons.
Weiters wird befürchtet, dass durch das Freihandelsabkommen TTIP die Buchpreisbindung ausgehebelt wird. Die ehemalige französische Kulturministerin Aurelie Filippetti betonte, dass Frankreich beim Punkt Buchpreisbindung „niemals nachgeben werde“. „Im Sinne der Vielfalt ist es wichtig, Bücher zu schützen und ein Marktumfeld zu schaffen, das eine hohe Anzahl an Verlagen und Veröffentlichungen ermöglicht“, so der österreichische Kulturminister Ostermeyer. Die Buchpreisbindung gibt es derzeit in elf europäischen Ländern.